Mit Fotografie und Design als Mompreneur selbstständig werden
Carmen Da Silva Fernandes hat sich im Bereich Fotografie und Design selbstständig gemacht und ist gleichzeitig Mama ihres vierjährigen Sohnes. Bis vor kurzer Zeit war sie noch in einer Bank Teilzeit angestellt. Seit der Geburt ihres Sohnes ist sie aber als Mompreneur tätig und konnte einige Erfahrungen sammeln. Nachfolgend erzählt sie Dir ihre Geschichte und gibt Dir Tipps für Dein Mompreneur-Dasein.
Was hat Sie dazu bewegt, sich selbstständig zu machen?
Ich habe vor ein paar Jahren eine kreative Weiterbildung im Bereich Fotografie und Multimedia-Design absolviert. Meine Leidenschaft für diesen Beruf wuchs von Tag zu Tag, war aber schlecht zu vereinbaren mit Familie und meinem damaligen Beruf bei einer Bank. Irgendwann musste ich mich entscheiden und setzte auf meine Selbständigkeit als Fotografin und Designerin. Diesen Schritt habe ich bis heute nicht bereut. Ich arbeite viel, kann aber meine Zeit selbst einteilen, bin so viel flexibler und kann mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.
Wie kann man sich optimal auf das Mompreneur-Dasein vorbereiten?
Natürlich ist der anfängliche Traum der Selbständigkeit sehr reizvoll. Aber auch hier ist eine gute Planung wichtig und das ist nicht immer nur spannend. Auf der einen Seite, alles Administrative wie Businessplan, Buchhaltung, Handelsregistereintrag. Der finanzielle Aspekt ist natürlich auch sehr bedeutend. Eine gute finanzielle Planung hilft bei der Entwicklung des Geschäfts. Brauche ich Ersparnisse, um die ersten Monate abzudecken? Wie gerät meine Familie nicht in finanzielle Nöte? Wie vermeide ich Schulden? Brauche ich Investoren? Welche Investitionen muss ich tätigen? Kostenaufstellung, usw. Oftmals war ich hier etwas überfordert, aber Experten wie ein Treuhandbüro und ein Versicherungsberater schaffen hier Abhilfe. Eigene Recherchen ebenfalls. Es gibt unzählige Checklisten, die Dich unterstützen auf dem Weg in die Selbständigkeit.
Welche Ängste hatten Sie während dem Gründungsprozess und wie sind Sie damit umgegangen?
Meine grösste Angst war vor allem das Finanzielle. Konnten wir so Ende Monat noch unsere Rechnungen begleichen? Reicht es für meine Familie und ihre Bedürfnisse? Deshalb habe ich auch lange gewartet, bis ich den Schritt gewagt habe. Lange Zeit war es ein Nebenerwerb, aber als ich einmal ein Kundenstamm aufgebaut hatte und eine gewisse «Bekanntheit» erlangt habe, habe ich es einfach getan. Man kann nur bereuen, es nicht versucht zu haben.
Welche Tipps würden Sie anderen Mompreneurs geben, um den Alltag als Mama und als Entrepreneur zu meistern?
- In der Selbständigkeit tendiert man dazu, noch mehr zu arbeiten, damit das Geschäft läuft. In meinem Fall hiess dies, Nachtschichten bei der Fotobearbeitung, Mails beantworten auch am Wochenende, Stress, Druck und Angst, es nicht zu schaffen. Irgendwann wurde mir klar, dass dies, auch wenn ich es liebend gern mache, auch ein Job ist. Und wie bei jedem Job, ob angestellt oder selbständig, sollte man sich an Ruhezeiten und freien Tage halten. Die Zeit mit der Familie geniessen, sich Zeit für sich selbst nehmen, die Vorteile der Selbständigkeit nutzen und eins nach dem anderen angehen. Wenn du zufrieden bist, überträgt sich das auch auf die Familie und auf dein Geschäft. Nimm dir Zeit, damit es floriert. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
- Auf unserem Gebiet sind wir Spezialisten, aber bei der Selbständigkeit sind auch noch andere Disziplinen gefragt (Als Mompreneurin bist du irgendwie Allrounder): Ich sollte zum Beispiel nebst Mama und Fotografin zum Beispiel auch Marketing-Expertin sein, damit ich meine Kunden erreiche. Arbeite Dich auch in solche Gebiete ein oder engagiere Spezialisten, die Dich mit Deiner Website, bei Social Media oder Google Ads unterstützen.